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Die Schweiz wird wieder Kernkraftwerke bauen, viele.
Sie wird aber auch Kernkraftwerke umbauen

Die Kernspaltung liegt auf dem Totenbett - auch wenn das in Bern einige tief eingegrabene, ewig Widerständler noch immer nicht gemerkt haben. Sie erinnern irgendwie an Fidel Castro. Er hat jetzt endlich seine Ruhe gefunden.

Kernkraftwerke werden in der Schweiz schon bald in grosser Zahl installiert und bestehende, grosse perfekt saniert werden.

Gestorben ist nämlich nur die Spaltung. Nicht die Kernkraft als solche. Zu spalten ist gelegentlich noch das dicke Brett vor zugemauerten Köpfen.



Vor der Tür steht die Kernkraft in derjenigen Form, die man vor fünfzig Jahren erträumte, unerschöpflich, billig (vor Steuern, versteht sich!) und sauber.

- In der Variante A, als Kalte Kernkraft, ohne das Fundament einer soliden Theorie, aber auch ohne jegliche radioaktive Strahlung, ohne Abfälle, im Format eines Werkzeugkoffers (kaskadierbar);

- in der Variante B, als Kernfusion, auf etablierter Theorie und Erfahrung stehend, bei Plasmatemperaturen von mehreren hundert Millionen Grad ablaufend,

mit geringer radioaktiver Strahlung, die sich leicht zurückhalten lässt und mit Abfällen, die nur schwach und mit schnell abklingender Intensität strahlen. Sie funktioniert erwiesenemassen, aber bislang nur in Form der Wasserstoffbombe. Das internationale Gemeinschaftsprojekt ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor), das zum Ziel hat, die Fusion unter kontrollierten Bedingungen zu nutzen, kommt seit Jahrzehnten nur quälend langsam voran, verschlingt zweistellige Milliardenbeträge und wird sich noch weitere zwanzig bis dreissig Jahre der Fertigstellung, dem erfolgreichen Probelauf entgegenmühen. Nicht zu verwechseln mit Serienreife. Mit etwas Glück wird die Maschine immerhin noch vor dem Grossprojekt FBB (Flughafen Berlin-Brandenburg) fertig.

Was heisst "vor der Tür stehend"?

Im nächsten Jahr sollten/müssten endlich die ersten, schon fast markttauglichen Reaktoren als Beta-Versionen verfügbar werden. Die meisten Entwicklerteams kämpfen allerdings mit sehr kleinen Budgets.

Reaktoren? Ja, richtig, aber nicht die Monster der Vergangenheit, die ganze Landschaften bis in die Wolken hinauf verstellen, sondern handliche Geräte in der Grösse einer Wärmepumpe oder mit dem Volumen eines Industrieheizkessels, fürs Erste mit Wärmeleistungen von 10 kW, 100 kW bis zu einem Megawatt. Mit den kleinsten Einheiten werden Einfamilienhäuser versorgt, mit den grösseren Wohnblocks, Gewerbegebäude, Industrieanlagen, Bürokomplexe. Sie lassen sich selbstvertändlich beliebig kaskadieren.

So, wie es aktuell aussieht, wird dieses neue, erwachsene Atomzeitalter eingeläutet mit der

Variante A),

der Technologie, die unter dem handlichen aber provozierenden Begriff Kalte Fusion 1989 zu einer Revolution führte. Gestandene Physiker (diejenigen, die sich im Besitze des stellaren Endwissens wähnten) gerieten in einen Zustand der Hyperventilation. Für die beiden Entdecker, Martin Fleischmann und Stanley Pons endete die Bekanntgabe ihrer Entdeckung in einer wissenschaftlichen Fatwa, die in ihrer Abscheulichkeit einmalig ist, an tiefstes Mittelalter mit Pranger und Scheiterhaufen erinnert. Noch heute wagen es viele Physiker in Lohn und Ehren (meistens Professoren) kaum, über das Phänomen nur schon nachzudenken. Unser damals noch staatstragendes Wissensorgan, die NZZ, widmete 1989/1990 der Vernichtung der beiden Ketzer seitenlange, hochgescheite Philippiken - deren härteste sich über eine ganze Doppelseite ergoss, mit einem Heer von Buchstaben, ohne Pause, ohne Abstand, ohne Luftholen, ohne Erbarmen. In Amerika war es nicht anders. Auch rund um die Schweiz herum. Das Besserwissen quoll förmlich aus den Zeitungsspalten der "Führenden Blätter Europas", wie sich der deutschsprachige Exklusivclub länderübergreifend selbst zu feiern pflegte. Was waren das doch für Zeiten. Da wusste man noch, wo Gott hockt. (Neben der Zürcher Oper, jetzt eine gehobene Verpflegungsstätte).

Mittlerweile ist die Low Energy Nuclear Reaction (LENR) angekommen, durch unzählige, unwiderlegbare Vorführungen untermauert und in diversen Forschungslabors zum vorserienreifen Wärmegewinnungsprozess entwickelt worden. Die damaligen Bannstrahlschleuderer sind naturgemäss mehrheitlich nicht mehr unter uns, standen doch viele von ihnen damals schon kurz vor ihrer Eremitierung oder hatten die Eremitenklause bereits bezogen, sassen bereits auf dem hohen Stein der Weisen. Die paar, die noch sind, schauen angestrengt weg - vornehmlich deshalb, weil sie sich irgendwie schämen, trotz ihrer enormen Expertise nichts Brauchbares zur Erklärung des Phänomens beitragen zu können, nicht erklären zu können, warum das messtechnisch Belegte nicht sein kann, sichtbares Licht in Tat und Wahrheit gar kein solches ist.

Wie auch immer, die Forschergruppe, die aufgrund der aktuellen Faktenlage offenbar das praktisch serienreife Produkt im Labor stehen hat, firmiert unter dem Namen

Brillouin Energy Corporation,

eingemietet im Stanford Research Institute (SRI), Menlo Park, California. Der Kopf hinter Brillouin: Robert Godes. Er nennt sein Verfahren CECR (Controlled Electron Capture Reaction).

Godes und sein Team beherrschen die Zündung und die zuverlässige Steuerung des Prozesses, was begleitende Kernphysiker und Elektrochemiker des SRI (z.B. McKubre) bestätigen.

Das Problem nämlich, mit welchem die wenigen Forscher auf diesem "verbotenen" Gebiet der Kernphysik fast dreissig Jahre lang kämpften war, die Reaktion nicht zuverlässig starten, steuern und beenden zu können. Der Prozess startete nicht, wenn er sollte oder erst nach einer unerklärlich langen Vorlaufzeit - oder dann, umgekehrt unvermittelt, wenn's keiner erwartete. Mal lief er sehr heiss ab, mit Temperaturen bis weit über 1000 Grad, ein anderes Mal wieder bloss lauwarm und langsam.

Diese Unberechenbarkeit war es, die den wissenschaftlichen Tod von Fleischmann und Pons bedeutete. Sie konnten die Reaktion bei Vorführungen nicht mehr starten. Zudem war die durch sie gemessene Ueberschusswärme so gering, dass die damals verfügbaren Messgeräte in den Bereich des Grenzrauschens gerieten. Das war besonders in vielen Labors der Fall, wo die Replikation versucht wurde - aber mit dem unterschwelligen Ziel, die vorhergesagte Nichtfunktion, das eigene Rechthaben bestätigt zu sehen. Gelegentlich wurde sogar gezielt falsch gemessen. Der zugrunde liegende Mechanismus (vermutlich ist es zur Hauptsache gar keine Fusion, deshalb die vorsichtigeren Arbeitstitel Reaktion oder Transmutation), harrt nach wie vor der Klärung. Dazu meint der Nuklearchemiker

Edmund Storms

(35 Jahre Los Alamos National Laboratory), derjenige mit dem wahrscheinlich umfassendsten Ueberblick über die ganze LENR-Szene in seinem Buch The Explanation of Low Energy Nuclear Reaction lakonisch:

"The emphasis on explaining the nuclear process in most theories is not useful, even though it gives intellectual satisfaction",

frei und frech übersetzt: "Zu wissen warum und wie es funktioniert, schafft zwar intellektuelle Befriedigung, aber sie ist keine Voraussetzung". Es geht auch ohne ihr, hätte Wilhelm Busch gesagt, Hauptsache. die Kiste fliegt..

Welcher Auto fahrende Mensch kann erklären, was passiert, wenn er den Zündschlüssel dreht? Heute nur noch ganz wenige. Die Satisfaction, den Fahrspass, geniessen sie auch ohne den Intellektuellen Durchblick durch das Geschraube der Technik. Früher musste man schon mal den Tupfer bedienen, oder nach zu viel Tupfen die Zündkerze trocknen, oder den Dreckdiesel vorglühen, oder schliesslich entnervt zu Fuss gehen. Das verschaffte eine gewisse Ahnung von den schmierigen Vorgängen im Verbrennungsmotor. Auch der Neandertaler scherte sich kaum darum, warum sich Zunder entzünden liess, wenn man zwei Hölzer lange und heftig genug aneinander rieb oder Stroh mit Feuersteinen befunkte. Es genügte ihm, mit dem erzielten Feuerchen Wildschweinkeulen zur rösten.

Man darf die Boshaftigkeit sogar noch eine Stufe höher treiben: Auch die hochintellektuelle moderne Welt fühlt sich seit Jahrzehnten total wohl dabei, Fortbewegung am Boden und in der Luft mit dem urmenschlich primitiven Verbrennen fossiler Energieträger zu bewerkstelligen, also auf dem technischen Stand der Dampfmaschine auszuruhen. Einziger Fortschritt: Man ersetzte Holz und Kohle durch eine klopffeste Flüssigkeit derselben Herkunft. Der bis vor Kurzem verbissenst geführte Kampf der Automobilindustrie (auch der oberstklassigen) gegen Autos ohne Verbrennungsmotor, der mit allen Mitteln betriebene Kampf für das Weiterwiegehabt bis in alle Zukunft (z.B. mit dem "sauberen Diesel"), ist Beleg dafür, wie verwandt wir dem Neantertaler noch immer sind, wenn es ums Geniessen ohne intellektuelle Herausforderung geht. Fahrspass! Reicht doch, oder? Salopp ausgedrückt: In den Ausbau des kernigen Auspuffsounds wird seit Jahren mehr Intellekt investiert, als ins Ueberdenken des Antriebskonzepts.

Zurück zur gefahrlosen, so genannt "kalten" Kernreaktion, zur Freisetzung enormer Energiemengen mittels "Rekonfiguration/Transmutation" von Wasserstoffatomen ohne gefährliche Nebenprodukte:

Während Brillouin Energy (Godes) mit seinem CECR-Prozess, dem kontrollierten Einfangen von Elektronen, aus Deuterium (2H = Schwerem Wasserstoff) Tritium (3H) und aus diesem wiederum instabiles Quatrium (4H) erzeugt, das danach sofort zerfällt und Helium sowie grosse Wärmemengen freisetzt,

reduziert Brilliant Light Power, BrLP (Randell Mills), Wasserstoff aus seinem Grundzustand in einen tieferen, atomaren Zustand,

indem das Elektron auf eine tiefere Umlaufsphäre um den Kern gestossen wird. Die dadurch entstehende neue Wasserstoff-Kellervariante nennt er Hydrino. Andere verwenden den Ausdruck Fettes Neutron.. Bei diesem energetischen Reduktionsprozess werden wiederum enorme Mengen an Bindungsenergie frei, die auf ein benachbartes Katalysatoratom übertragen wird - vorausgesetzt, dessen Energieniveau entspricht exakt der frei werdenden Bindungsenergie. Der Katalysator strahlt die übernommene Zusatzenergie danach in Form von hauptsächlich extrem ultravioletter, aber auch ultravioletter und etwas infraroter Strahlung wieder ab und kehrt danach in seinen Grundzustand zurück, bereit für den nächsten Transportauftrag - so, wie es sich für einen Katalysator gehört. Das Schwarzlicht, also die freigesetzte Energie, wird von dreilagigen Konzentrator-Photovoltaikzellen (jede Schicht nutzt ein anderes Spektrum) absorbiert und in elektrische Energie umgewandelt, mit einem Wirkungsgrad von maximal 40%. Die restliche Wärme wird über einen Rückkühler abgeführt - wie beim traditionellen Atomkraftwerk oder bei allen fossil betriebenen Kraftwerken. Mit dieser Abwärme können Fernheiznetze beaufschlagt werden, umso mehr, als diese kleinen Einheiten ja nicht irgendwo im weiten Feld draussen stehen (wie heutige AKWs), sondern mitten in den Siedlungsgebieten drin liegen.

Laut Mills läuft der Prozess ohne nukleare Reaktionen ab - obwohl einmalig auch (strahlendes) Tritium detektiert wurde.

Wirklich kalt ist die Sache im Uebrrigen nicht, erreicht die Plasma-Temperatur in Mills' Reaktor doch auch 6000 Grad K.

Was Mills macht, geht nicht, nach der Klassischen Quantenmechanik. Nach ihr kann es ein Hydrino nicht geben. 'Macht nichts', sagte sich Mills, liess Schrödinger aussteigen und definierte seine eigene Grand Unified Theory of Classical Physics (GUT-CP) und lieferte die mathematischen Beweisketten gleich mit - die aber die Quantenmechaniker nicht überzeugen - obwohl es keinem der Skeptiker bis jetzt gelang, die Beweisführung zu widerlegen. Alle theoretische errechneten Werte decken sich mit stupender Genauigkeit mit den experimentell gemessenen.

Das Dumme ist eben, dass die Mills'sche Maschine funktioniert. Bis jetzt wurden Laufzeiten von einer Minute bis maximal 30 Minuten erzielt - bis die Tungsten- (Wolfram-) Elektroden und andere Teile wegschmolzen. Die Wirkungsgrade (eingesetzte Erregungsenergie zu Energieertrag, genauer Erregungsarbeit zu Arbeitsertrag) lagen zwischen 65 und 150. (Auf Wärmeebene). Den fertigen Reaktor/Generator, der alle notwendigen Komponenten für die Zündung (das Heizen), die Umformung in elektrische Energie, das Management der Abwärme, die Zwischenspeicherung der Energie für das Vorglühen, die Speisung der Magnetpumpen, Kühlwasserpumpen, Ventilatoren und natürlich die Elektrolyse zur Abspaltung des Wasserstoffs, also des "Brennstoffs" für das Kraftwerk, nennt BrLP

SunCell.



Eines haben all diese ungefährlichen Kernreaktionen, oder allgemeiner/vorsichtiger ausgedrückt Transmutationen der Variante A gemeinsam - auch die aller anderen Forschergruppen auf diesem Gebiet:

- Der Schlüssel zum Transmutationsprozess ist ein Katalysator
- kein Entstehen von Radioktivität
- es handelt sich nicht um Kernfusionen der klassischen Art, die Plasmatemperaturen von weit über 100 Millionen Grad K voraussetzen
- Beim "Brennstoff" handelt es sich immer um Wasserstoff
- Getankt wird ordinäres Wasser, danach "raffiniert" zu Wasserstoff und dem Abfallelement Sauerstoff.

Bitte nicht verwechseln mit dem Luftschloss "Wasserstoffantrieb", mit seinem Kettengesamtwirkungsgrad von weniger als 30%. Den freien Wasserstoff gibt es in der Natur nicht, weil er extrem paarungswillig ist. Er muss erst mit grossem, elektrischem Energieaufwand aus Wasser gewonnen, das heisst, vom Sauerstoff abgetrennt werden. Wasserstoffantrieb wäre erst recht eine Chalberei, wenn der zur Gewinnung des Wasserstoffs erforderliche Strom aus einer SunCell käme. Das wäre so, als würde man eine Kuh melken, ihre Milch einer anderen Kuh verfüttern und mit der Milch dieser zweiten Kuh den Melker ernähren - mit all dem Furzen und Misten, das bis dahin anfällt.

Eine Satisfaction bleibt Mills noch vorenthalten: Der physische Nachweis des Hydrinos, für ihn die noch nie "gesehene" Dunkle Materie. Vielleicht kann da der soeben eingeweihte, beschleunigte Röntgenlaser des Paul Scherrer Instituts gelegentlich weiterhelfen. Das Problem beim "Fotografieren" des Hydrinos: Beim Transmutationsprozess in der SunCell laufen pro Sekunde mehr als 1000 Billionen Uebergänge (Mills) ab. Dasselbe gilt auch fürs Elektronenhaschen, das Brillouin Energy (Godes) betreibt. Deshalb auch führen die fast unendlich kleinen Ladungsmengen der einzelnen Uebergänge zum enormen Wärmegewinn aus kleinsten Wassermengen, bzw. dem daraus isolierten Wasserstoff.

Das alles lässt sich abtun als Fantasterei. In der Tat hat BrLP (bis vor Kurzem BLP, Black Light Power) schon seit mehr als 20 Jahren immer wieder auf die kurz bevorstehende Serienreife seines Reaktors hingewiesen. In diesem Jahr fanden bereits diverse Präsentationen mit Demonstrationsübertragungen aus dem Labor (Januar, Juli, September, Oktober und soeben, am 6. Dezember 2016, in Washington, statt. Moniert wird, dass noch nie unabhängige Dritte die Versuche unbeeinflusst durchführen konnten. Die nächste Präsentation findet am 16. Dezember 2016 in London statt.

Man darf also ruhig skeptisch bleiben. Die Sache damit abzutun, dass Mills ein ordinärer Hochstapler ist, Investoren abzockt, sticht nicht. Dazu muss man nicht jahrelang Dutzende von Angestellten entlöhnen, teure Prototypen entwickeln und mathematische Abhandlungen schreiben, die bis jetzt keiner widerlegt hat. Wer im Einsammeln von Risikokapital so begabt ist wie Mills, kann sich Reichtum sehr viel einfacher erschleichen. Andersherum: Mit dem akademischen Rucksack, den Mills trägt, liesse sich in unzähligen Aemtern, an Forschungsinstituten und in Kliniken gutes, sicheres Geld verdienen.

Anders verhält es sich bei Brillouin Energy. Godes arbeitet seit Längerem eingemietet Standford Research Instituts - auf dessen Einladung übrigens - als Gastforscher, unter den Augen finanziell unbeteiligter, unabhängiger Elektro- und Nuklearphysiker. Zu seinen Installationen haben interessierte Wissenschaftler seit Jahren jederzeit Zugang. Zudem fliesst hier, im Gegensatz zu BrLP sehr wenig Geld. Godes und seine wenigen Mitarbeiter führen ein frugales Leben.

Nota bene:

Wie schon an anderer Stelle gesagt, für ganz, ganz helle Köpfe gibt es nach wie vor einen Nobelpreis der Extraklasse zu holen. Der Titel des zu verfassenden, adelnden Werks: "Low Energy Nuclear Reaction - how it really works". Dieses Werk schlösse zwingend auch die längst fällige Erklärung bzw. schlüssige Beweisführung der Katalysatorfunktion mit ein, und nebenbei diejenige der Supraleitung. Das alles lässt sich ziemlich sicher mit einer Klappe erschlagen.


Die zwei Beispiele, Brillouin Energy und Brilliant Light Power sind mehr oder weniger willkürlich ausgelesen, wirken aber irgendwie besonders aktuell. Doch es könnte auch ein anderes Labor sei, das unverhofft über die Ziellinie hechtet. Unter anderen ist auch die NASA seit einigen Jashren in dieser Richtung aktiv.

Um den e-Cat von Rossi ist es, nach einem einjährigen Feldversuch mit einer 1MW-Anlage, die ihm Industrial Heat Inc. für bare 10 Millionen Dollar, zusammen mit den Ko-Herstellungsrechten abgekauft hatte, wieder sehr still geworden. Die Zusammenarbeit endete mit dem für Rossi typischen Knall, einer Gerichtsklage und dem Abbruch aller Beziehungen. Andrea Rossis chaotische Arbeitsweise, die Unfähigkeit zur Teamarbeit, seine Geheimniskrämerei und grundsätzlich sein querer Charakter stehen ihm zuverlässig immer wieder im Wege. Zurzeit tüfelt er an einem bleistiftkleinen Reaktor. Rossis Hauptverdienst: Er hat die "Kalte Fusion" aus der Dunkelkammer geholt und viel Lärm generiert - aber offensichtlich auch recht viel Knowhow angehäuft. Eine auf Energietechnik fokussierte Investmentgesellschaft zahlt ja nicht einfach so zehn Millionen, möchte man meinen.

8-12-16


Windstrom vom EKS-eigenen Hof







Ein Riesenfehler wäre es, Apple vor lauter Respekt und Angst vor dem Riesen Samsung vorschnell abzuschreiben.

Erinnern wir uns: Im Jahre 2000 war Sony die Weltmacht, das Mass aller Dinge in der Unterhaltungselektronik (TV, Video, Bildsensoren, Laptops, Playstation, Batterietechnologie, Mikromechanik etc.). Einfach unbesiegbar.

Unvorstellbar damals, dass Einer kommen könnte, der den Riesen auf die Bretter schickt. Philips, die vorgängige Weltmacht auf eben diesem Sektor, hatte bereits weitgehend abgedankt. Die CD war zur Commodity verkommen, die Bandkassette auf dem Rückzug, Video 2000 (ursprünglich das beste aller Video-Aufzeichnungssysteme) bereits gestorben, die Video-Aufzeichnung auf Magnetband generell auf dem Weg ins Nirvana. Philips hatte zu lange auf dem hohen Ross gesessen. (Beispiele: Dolby, Video-Lizenzpolitik, fehlende Bereitschaft zu Allianzen - und keine Visionen mehr).

Die Sony-Aktie kannte damals nur eine Richtung, diejenige nach oben. Dann kam Jobs und der Glanz von Sony begann im Zeitraffer-Tempo zu verblassen. Welche jungen Menschen sprechen heute noch von Sony?

Es sieht ganz so aus, als ob HP nun das gleiche Schicksal bevorstünde. Bei dieser Firma vollzog sich das, wovor Jobs panische Angst hatte, dass nämlich Verwalter (sie nennen sich Manager) den Laden übernehmen. Es wird gekürzt, gekündigt, gestrichen, das Gehäuseblech dünner ausgewalzt. Doch neue Ideen sind nicht in Sicht. HP muss möglicherweise schon bald, in Not, das vollziehen, was IBM in weiser Voraussicht noch aus einer Position der Stärke abwickelte, den Verkauf der PC-Sparte an die Chinesen - nachdem sie bereits einige Jahre früher die Harddisk (von Grund auf ihr Kind) an Hitachi verkauft hatten. Die besessenen Entwickler Hewlett und Packard, die Lieferanten des Doppelbuchstabens, sind längst Geschichte.

Apple ist anders. Die Firma lebt nicht vom Aufblasen des Volumens (wie die PC-Hersteller in den vergangenen zehn Jahren), sondern von der Invention, vom Generieren neuer Ideen. Auf diesem Gebiet ist Samsung chancenlos. Wers nicht glaubt, versuche mal einen Samsung Fernseher mit integiertem Recorder "intuitiv" zu bedienen, überhaupt zu bedienen. Er wird scheitern, kläglich. Das trifft grosso modo auf alle asiatischen Hersteller zu.

Die einzige Firma die fähig ist, auf diesem Sektor endlich aufzuräumen, heisst Apple, denn es braucht dazu nicht nur Ideen, die entsprechenden Entwickler, es braucht auch gewaltige Muskeln. Beides ist in Cupertino nach wie vor im Ueberfluss vorhanden. Bloss, eine überstürzte Lancierung - wie den eigenen Kartendienst - kann sich Apple kein zweites Mal leisten. Cook dürfte die wertvolle Lektion begriffen haben. Deshalb dauert es mit Apple-TV (zu meinem eigenen, grossen Leidwesen) etwas länger.

Ein weiterer Grund für die Verzögerung ist ein ganz anderer: Apple muss das Ding mit wasserdichten Patenten absichern. Sonst steht Samsung ein Jahr später wieder mit perfekten Kopien auf der Matte.

(Sharp hat man sich vermutlich - via Foxconn - zum Schnäppchenpreis bereits gesichert).

Herbert Graf, 28. Dezember 2012








EFSF, wer zahlt am Tag des Jüngsten Gerichts wieviel?

Grafik unter:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/201823/umfrage/anteile-der-euro-laender-am-efsf/



Die Batterie - 26.11.12

Die Batterie

Citroen und Peugeot haben nicht einmal mehr das Geld, um einen neuen Tankdeckel zu entwickeln - geschweigte denn, für eine professionelle Bewerbung ihrer ideenreichen Autos. Traurig aber wahr.

Deutschland ist drauf und dran, sich in seinem permanenten Euroschwips ebenfalls in die Drittliga hinabzuspielen. Anpassung nach unten. Das, wonach die andern rufen.

Führerschaft definiert sich nicht über Ichbinokaydubistokay-Wirhabenunsallelieb, sondern über technologische Kompetenz. In der ersten Liga spielt seit eh und je und in alle Zukunft derjenige, der die "smartesten" Waffen baut, über die schlagendste Technik verfügt, eben den Schlager.

Frankreich, Italien und Spanien (und natürlich Griechenland) haben jetzt zwei Jahrzehnte lang ihre Jugend zu studierten Beamten herangebildet - die ihr Staat heute weder brauchen noch bezahlen kann. Mondraketen, Marsvehikel, iPhones, künstliche Intelligenz werden nicht von Softstudiumsabsolventen erfunden und entwickelt, sondern von Tüftern, Machern, Bastlern, Halbverrückten, Techno-Freaks, die nach einer praktischen Ausbildung vielleicht noch Physik, Mathematik und/oder Chemie studieren *) - aber nicht einmal unbedingt, was genügend Silicon-Valley-Schulabbrecher bewiesen haben. Auch Hewlett und Packard waren fanatische Tüftler. Gut, dass sie nicht mehr erleben müssen, was die Masters of Business in kürzester Zeit aus ihrem Lebenswerk gemacht haben.

Es wird spannend zu erleben, wo demnächst Die Batterie geknackt wird, das Jahrhundertbauteil, ohne welches weder die Energiewende noch die Elektromobilität eine solide Zukunft haben. Fast sicher nicht in Frankreich, nicht in Italien und nicht in Spanien. Ziemlich sicher auch nicht in Deutschland, das auf seinen Varta-Batterien schon vor Jahrzehnten eingeschlafen ist. Doch wer weiss, vielleicht hat ein europäischer Verwaltungswissenschaftler gelegentlich eine göttliche Eingebung.

Sicher ist, die Akku-Bastion wird schon bald gestürmt werden - derweil Deutschland das viele Geld, das für solche Entwicklungen unabdingbar ist, für die "Eurorettung" verschleudert. Um vorab Banken aus dem kalten Wasser zu ziehen. Ich bin sicher, dass sich unter den durchlauchten Währungsexperten kein einziger Technik-Freak findet, keiner der jemals ein Maschinchen oder eine neue Software zum Laufen, ein Lämpchen zum Glühen gebracht hätte.

*) siehe z.B. Heike Riel


Herbert Graf

26.11.2012


Die Metall-Luft-Batterie

Das IBM-Batterie-Projekt E-500:

http://www.youtube.com/watch?v=8pMFLpiqPAc






Deutschland und Russland brauchen sich gegenseitig, ganz im Gegensatz zu Deutschland und Frankreich oder Deutschland und Italien oder Deutschland und Spanien. Dort lebt man komfortabel aneinander vorbei.

Gibt es ausser Lagerfeld noch einen Deutschen, der Französisch spricht, ausser Ayrault und dem Sonderfall Dany Cohn einen Franzosen, der Deutsch spräche? Zugegeben, Berlusconi kannte eine ganze Menge Deutschen-Witze und unzählige Deutsche verstehen asado. Und Millionen Deutsche standen schon in Schiasso am Grenzübergang und tranken in Italien Schianti. Aber mehr ist da nicht. Kein Deutscher fährt einen Lanzia.

Daneben das:

Noch gibt es sehr viele Deutsche, die Russisch verstehen, die Kanzlerin spricht sogar fliessend Russisch - versteht aber keine Russenwitze. Der Zar seinerseits kann Deutsch und mag diese Sprache.

Die Ménage Deutschland-Russland wäre hochprofitabel, mit fast unermesslichem Potenzial, doch die Volksvertreter ziehen es vor, mit dem Geld "ihres" Volkes Luftschlösser zu beheizen.

Das soll einer verstehen.



16-11-12 - Revolution Tesla

Das technisch Revolutionäre bei Tesla:

An erster Stelle, die Beherrschung riesiger Batteriezellen-Pakete. Das ist viel, viel schwieriger, als es auf den ersten Blick scheint. Da ist Tesla, Palo Alto, zur Zeit unangefochtener Dominator.

Daraus resultierend, die "leere" Bodengruppe . Das ist nicht nur ein Rahmen mit Rädern. Es ist das komplette Fahr-Zeug: Räder, Aufhängung, Antrieb, Antriebssteuerung, Kraftriegel für knapp 500 km, Bremsen, Lenkung. Was fehlt ist einzig die Behausung. Diese Arbeit übernimmt der Karrosseriebauer. Sie muss, bis auf den Carbonbau, nicht neu erfunden werden.

Der Raum über der ganzen Parzelle steht fürs Häusle zur freien Verfügung. Nichts verstellt raumfressend kostbares Volumen, kein Motor, kein Getriebeblock, kein Wandler, keine Kardanwelle, kein Differenzial, kein Tank, kein Generator, keine Riemenantriebe, keine Ventiltriebe, keine Zuluftleitungen und Abgassammler. Keine Bleibatterie. Einfach nichts. Eine herbe Enttäuschung für Motorraumexhibitionisten. Man beachte das Video zum Tesla X. Ein Stauweltraum, was sich da auftut.

Video Stauraum: http://www.youtube.com/watch?v=u0I7dByeTt4
(Die Ueberraschung folgt am Schluss des Films)

Das abgebildete Nacktfahrzeug ist nicht irgendein Autounterbau, es ist ein Power-Hammer (gegen 500 PS) mit bislang unerreichter Wucht an Drehmoment - aus dem Stand!. Mit anderen Worten, gibt man sich mit 150 PS zufrieden, was für Alltagsautos ja eigentlich reicht, wirds noch geräumiger, der Motor für zwei Räder, ob hinten oder vorn, fast unsichtbar. Wenn nicht gebrettert werden muss (Masse), packt man die Motoren am besten gleich in die Räder selbst. Dann ist das Chassis endgültig leer. Total langweilig anzuschauen.

Video Drehmoment: http://io9.com/5950292/is-the-tesla-model-s-faster-than-a-560-horsepower-bmw-m5?tag=tesla-model-s

Die ökonomisch-wirtschaftliche Revolution Solche Nacktautos werden schon in wenigen Jahren von Systemlieferanten fix-fertig angeboten, z.B. von Bosch, Samsung, Panasonic, Hitachi, Toshiba. Im Gegensatz zu Bosch verfügen die genannten Asiaten über alle erforderlichen industriellen Kompetenzen in-house, Elektromotoren, Halbleiterfertigung und -Entwicklung und ganz zuvorderst, Spitzen-Knowhow in Batterie-Technologie. In die Reihe wird sich wohl auch Sony stellen. Bei der Batterie steht indes noch viel Arbeit an. Eine Vervielfachung der heutigen Kapazität pro Gewichtseinheit wird in wenigen Jahren Wirklichkeit. Dann schafft Tesla locker 2000 km pro Ladung.

Was bedeutet dies für den Automobilbau?

Nicht mehr und nicht weniger, als dass in naher Zukunft auch Joop und Lagerfeld Autos bauen können. Alles was sie brauchen, sind gute Karrosseriebauer, Sattler und gefühlige Rosamattlackierer. Die Technik des Autos wird von den genannten Anbietern - und natürlich vielen neuen - in Perfektion angeliefert werden, geprüft und zertifiziert - Gewährleistung inbegriffen.

Diese Antriebstechnologie kommt fast ohne Mechanik aus - ohne die aufwendige und teure, spanabhebende Fertigung. Was sich bewegt, ist der Rotor des Elektromotors, die Räder, die Bremsbacken, die Lenkung und die Radaufhängung. All die mechanischen Wunderwerke, die über hundert Jahre zur Perfektion entwickelt wurden, werden obsolet. Für immer erhalten bleiben wird uns das Mundwerk der Beifahrerin.

Die Fahr-Zeug-Fertigung wird damit um vieles günstiger. Sie wird billig, bei bester Qualität.

Wie bei den Flachbildschirmen und den Computern (Handys etc. sind auch Computer) wird schon nach wenigen Jahren ein enormer Preiszerfall einsetzen, wenn's der Hersteller nicht versteht, Gefühlswerte zu schaffen, wie Apple und die Premium-Autobauer. Die grössten Versager auf diesem Gebiet sind die Franzosen. Seit bald sechzig Jahren bauen sie z.B. die unangefochten beste, bezahlbare Autofederung - die wohl bald aussterben wird. Warum? Weil Stolz und Borniertheit auf beiden Seiten, Lizenzgeber (Citroen) und potenzielle Lizenznehmer (z.B. die Deutschen, die bis in die Siebzigerjahre fahrende Gartenhäuschen bauten) zu hohe Hürden bilden.
Diese Hürde hat Mercedes im Falle Teslas (8% Kapitalbeteiligung) in der Not für einmal überwinden können - aber auch nur, weil die Teslas keine Franzosen sind. Sonst gilt im Automobilbau konsequent "Nix gut. Not invented here". Es weist im Uebrigen Einiges darauf hin, dass die Anteilnahme der Schwaben weit über 8% hinausgeht. Aber

ohne Tesla käme der Mercedes SLS AMG Electric Drive noch lange nicht auf die Strasse. Chapeau Zetsche, für die Selbstüberwindung. Jetzt fehlt nur noch Citroens pneumatische Federung. Sie wäre im Moment äusserst günstig zu haben. Bitte zugreifen!

PS:

Es ist immer wieder beschämend zu konstatieren, wie hämisch-herablassend die deutsche Autopresse nicht-deutsche Leistungen im Automobilbau kommentiert. Neuestes Beispiel: Tesla-Kurz-"Bewertung" in AutoMotorSport, erstes Novemberheft.

Herbert Graf

16.11.2012



Adieu Madame - 4.11.12











Links:

Heike Riel,

http://researcher.ibm.com/researcher/view.php?person=zurich-hei





Leningrad I


Leningrad II







Soros und Wagenknecht - 12.9.12

Wenn sich Soros und Wagenknecht treffen.

Zur Zeit geschieht Erstaunliches: Der erfolgreiche, weltweit respektierte Spekulant, der Finanzexperte der Sonderklasse, George Soros und die Altkommunistin, die hochintelligente Sahra Wagenknecht, finden zusammen. Während Draghi, gedrängt von seinen Auftraggebern (die er offiziell gar nicht hat!) sich alle Mühe gibt, das unabwendbare Unheil inflationär wegzuverdünnen - wie schon Greenspan und sein Nachfolger - darf man das Unwort nun endlich aus wirklich kompetentem Munde vernehmen:

Depression!

Jawohl, die so genannt hochentwickelte Welt, Europa, die USA, Japan, kommt um den finalen, säubernden "Schiisser" (Schweizerdeutsch für kataraktisches Ausscheissen, medizinisch Diarrhö) nicht herum. Bankenbankrotte grossen Stils, ohne Rettung durch den Kleinen Mann, sind, ganz nach Wagenknecht, nicht nur unabwendbar, sie sind in hohem Grade erwünscht. Sie wirken heilend.

Die Depression wird sicher nicht in einen Dritten Weltkrieg münden, doch aus ihren Trümmern werden u.a. wieder jene Banken herauswachsen, die die Wirtschaft braucht. Schlank, sparsam, dem Gemeinwohl dienend. Indessen ist nicht ganz auszuschliessen, dass da und dort ein Banker elendiglich verhungert...

Je eher, desto besser - und billiger. 12.9.12



Broder - Europa-Idee, 9.8.12

Wie wahr..

"Heute wird die Europa-Idee so verbissen verteidigt wie noch vor 25 Jahren die Idee des Sozialismus..."

Henryk M. Broder, 9.8.12


Der Link:

http://www.welt.de/kultur/article108550411/Europa-Zweifler-die-Staatsfeinde-von-heute.html?config=print#



Soros, der echte, ist zurück

Gottseidank hängt Soros das Mäntelchen des staatsdienenden Diplomaten, das er sich in der jüngeren Vergangenheit über die Schultern gelegt hatte, wieder zurück in die Requisitenkammer. Es stand ihm überhaupt nicht.

Vermutlich hatte der bewunderte und gefürchtete Devisenspekulant langsam Angst, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Schon gar nicht blamieren will er sich vor seiner neuen Liebe.

Thank you, George.

Der Link: http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/devisen/us-grossinvestor-soros-legt-deutschland-austritt-aus-euro-zone-nahe/7112428.html

10.9.12





Lieber Jens Weidmann

Ich wünschte mir, Sie hätten die Statur und das Ego von Altkanzler Kohl - und wären mindestens sechzig Jahre alt.

In den nächsten Wochen wird sich endgültig entscheiden, ob die holde Nebelfee Europa dem deutschen Michel die Hose runterzieht. Der Vorgang ist irreversibel.

Leider sind die vielen, äusserst sorgfältig und behutsam gesetzten Worte vollendeter Tech-Sprech, für die Empfänger der einstigen Schlussrechnung eine abgehobene Fremdsprache. Das gilt tragischerweise auch für eine Mehrheit der Entscheidungsträger.

Dabei ist alles so einfach, nur darf das ein Bundesbankpräsident niemals kurz und deutsch sagen.

Herbert Graf

28.8.2012








Eurobonds / EZB-Ramschkäufe / ewig expandierende Rettungsschirme / Vergemeinschaftung und so weiter

Wenn Deutschland demnächst zur Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde schreitet, stellen sich noch zwei letzte Fragen:

Wer stellt den Eisenbahnwaggon und

Wo wird dieser abgestellt?

Vielleicht in Athen, oder in Barrosos Garten...

16.8.12





Wer Schulden auf die Schnelle tilgen will, hat seit eh und je zwei Optionen:

1) Er findet einen Dummen, der sie für ihn begleicht, oder

2) erschlägt den Gläubiger - vorausgesetzt, dieser hat keine Erben.

PS: Die Variante "Inflationierung" fällt unter 1)

Wer regiert Europa? Antwort: Niemand. Das wird keinem gelingen.









Worin liegt der Unterschied zwischen > Eurobonds und ESM, Fiskalpakt, etc.?

Antwort: In den verwendeten Buchstaben.

Im Effekt ist es immer dasselbe: Unkontrollierte Flächenbrände in den Volkswirtschaften Spaniens, Italiens, Portugals, Griechenlands und Frankreichs - jawohl, auch Frankreichs - sollen mit deutschem Löschschaum erstickt werden.

> Einwand: "Alle haften paritätisch, proportional zu ihrem Gewicht in der EU".

Theoretisch, doch da alle der Obgenannten ihren Haftungsbeitrag gar nie aufbringen können, weil ihre Kassen eben leer sind, werden sie sich diesen in Deutschland leihen, ihre Löschfahrzeuge in Deutschland füllen lassen, nach dem Motto "Anschreiben, bitte!". Es gibt folglich nur eine Löschschaumtankstelle, die deutsche.

Hinweis:

Es geht nicht bloss um ein paar hundert Milliarden, es geht um einige tausend Milliarden. Doch die Kleinen Leute werden sich bald auch an den Begriff der Billion gewöhnt haben. Die Milliarde schreckt längst keinen mehr.

Konsequenz:

Der deutsche Schaumteppich (= das deutsche Volksvermögen) wird verdampfen, weitgehend wirkungslos. Zurück bleibt höchstens etwas Rauch, aber sicher kein Wirdankeneuch. Dafür herzhafte Schadenfreude.

Die einzig wirksame Remedur:

Die viel beschworenen "unberechenbaren Verwerfungen". Sie allein können die Voraussetzungen für einen glaubwürdigen Neubeginn schaffen. (Verwerfung ist in diesem Zusammenhang eine edle Umschreibung von Pleite).

Relativierende Frage:

Wieviel soll der Umbau der Energielandschaft kosten? Ein paar Dutzend Milliarden? Welch ein Pappenstiel.

12.7.12




Warum sind die Führungskräfte mehrheitlich für den Erhalt des Euros?

> Je länger die Kiste am Himmel bleibt, desto praller der Reisekoffer, mit dem sie am grossen Schirm sanft dem Sandstrand entgegengleiten - wenn dem Tornado dann endgültig nicht mehr auszuweichen ist.

Warum fühlen sich Top-Manager nicht mehr als Deutsche? *)

> Es ist die optimale Gefühlslage, um sich jederzeit kurzfristig in jene Golfecken der Welt absetzen zu können, wo sich Geld gerade am wohligsten kuschelt.

*) Diese Schwerelosigkeit, oder besser, diese Freiheit von Gefühlskitsch ist allen Topmanagern eigen, nicht nur den deutschen. Man muss es sich eben leisten können.

Warum bleibt Juncker vorläufig noch am Steuerknüppel?

> Weil ihm jeder der "Jetzt-bin-ich-dran"-Piloten erst mal bei der Landung zuschauen will.

10. Juli 2012



Das haben die Betreiber soeben selber ausgerechnet.

Die Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Erdbebens ist kleiner als 1 : 10'000.

PS: Die Japaner haben auch gerechnet. Und danach haben sie sogar nachgerechnet. Es konnte gar nicht sein!

Frage eines rechenschwachen Schweizers:

Könnte es sein, dass wir uns gerade im 9'999. Jahr vor dem Grossen Beben befinden? Das sollte doch noch schnell nachgerechnet werden, damit wir uns ganz fest sicher fühlen können, in unserer kleinen Schweiz.

Darum haben es die Japaner besser als die Schweizer: Sie befinden sich gerade wieder im ersten der zehntausend nächsten Wahrscheinlichkeitsjahre.

10-7-12











Deer schon wieder





Gruseliges Märchen



E la nave va..


EURO EURO EURO

Kein Märchen:

Wenn die dilettantisch-willfährig eingegangen deutschen Bürgschaften fällig werden/fällig würden, dann geht/ginge für Deutschland die Tür zur Hölle auf.

All die wohlklingenden Massnahmen und eingeforderten Leistungen wie Fiskalunion, Bankenunion, Europa mit einer Stimme (= Denkunion), Rentenalter 70 in Frankreich, Sparen in Italien, Steuerehrlichkeit und Finanzdisziplin in Griechenland, boomende spanische und portugiesische Exporte, kommen frühestens in zwanzig bis dreissig Jahren auf dem Boden der Realität an. Wenn überhaupt.

Wer das in Deutschland nicht glauben will, richte den Blick nach unten, auf den eigenen Nabel: Die Integration der Wohnungsnachbarn mit gleicher Sprache, weitgehend gleicher Mentalität, gleicher Sparsamkeit, gleicher Geschichte ist nach nunmehr zwanzig Jahren noch nicht abgeschlossen.

Berlin sollte um einiges schneller in der Realität ankommen.

13.6.12


Plötzlich alle auf dem Klo

Das europäische Rettungsdrama

Das willfährige Berlin muss sich schleunigst an eine wichtige Hausaufgabe machen:

- Mit welcher juristisch wasserdichten Argumentationskette kann sich Deutschland von den blauäugig eingegangenen Rettungsbürgschaften freisprechen, wenn der Brand ausbricht?

Die hoch aufgezogenen Mauertapeten mögen zwar als Filmkulisse beeindruckend wirken, aber im Ernstfall schmelzen die ersten tausend Milliarden innert Stunden weg, weil die grossmäuligen Garanten mehrheitlich blank sind.

Wenn der Kellner dann mit der Rechnung bei den Bürgen aufkreuzt, sind sie plötzlich alle auf dem Klo. Nur der Michel sitzt noch da. Und wundert sich vielleicht sogar.

12-6-12









Der Discounter

Was ist ein Discounter?

Ein Selbstverdauer, wenn er seine Arbeit ehrlich zu Ende führt. Am Schluss, wenn die Lieferanten erfolgreich ausgeblutet sind, macht sich der Discountermagen an die Eigenverdauung. Neben Schlecker sehen zur Zeit auch Mediamarkt und Saturn die Gesetzmässigkeit ihres Tuns am Horizont aufscheinen.

"Neues TV-Gerät? Aber bitte! Ich warte lieber noch ein Weilchen, bis Flachbildschirme umsonst abgegeben werden. Ich bin ja nicht blöd!"

Das Gegenteil des Discounters?

Apple. Das aktuellste, beste Beispiel. Anstatt geschaffene Werte (und Arbeitsplätze) Termiten gleich wegzufressen, Werte schaffen. Nur, diese Arbeit ist um einiges schwieriger als die des Ent-Werters.

Verheerend, dass diese Mentalität sich in den vergangenen Jahrzehnten tief in die allgemeine Seele hineingefressen hat. Alles soll umsonst oder halb geschenkt sein - nicht nur die Arbeit des Bauern für Milch, Eier und Steaks, auch die Energiewende.

Die Katastrophenszenarien vom steigenden Strompreis, "den einmal mehr der arme Verbraucher bezahlen muss", sind der Beweis dafür. Für wen wird der Strom denn produziert? Doch für eben Denselben, müsste man meinen.

Kann es denn für eine Volkswirtschaft etwas Faszinierenderes geben, als die Aufgabe 'Energiewende', die Aufgabe, neue Technologien zu erfinden, zu entwickeln und breitflächig umzusetzen? Die Kosten dafür sind doch nichts anderes als Löhne und volkswirtschafliche Wertakkumulationen - die in späteren Jahrzehnten gewiefte CEOs zusammen mit Investment-Bankern unter den wohlklingenden Arbeitstiteln Verschlankung, Globalisierung, Rationalisierung, Wachstum wieder weghöhlen werden.

Noch ein plastisches Beispiel für die fantasielose Discount-Mengenmentalität: HP, Hewlett-Packard. Jahrzehntelang die gleichen zusammengekauften Komponenten in drögen Metallkisten mit ein paar Kabelbäumen zusammenstecken und sich am Schluss wundern, dass keine Marge mehr bleibt. Vielleicht entlässt HP jetzt zuerst einmal die Forscher/Etwickler, weil sie nicht nur teuer sind, sondern auch unfähig zu sagen, wann denn ihre Entwicklungen in Serie gehen und wie viel, ganz genau, sie zum Gewinn beitragen werden. Der CEO (darf auch eine Frau sein) muss nämlich demnächst wieder ein Haus weiter - um "sich neuen Herausforderungen zu stellen".

So wird seit langem Produktion durch Deduktion ersetzt - die sich als Produktion verkauft und leider sogar so wahrgenommen wird. Hier muss in den Köpfen einiges umverdrahtet werden. Und das beginnt zum Beispiel beim - glücklicherweise - steigenden Strompreis.

Gefordert ist zuallererst die Presse, die so gern "den armen Verbraucher" plakatiert. (Er hört's halt gern).

1.6.2012





Europa braucht den Euro nicht' (Th. Sarrazin)


Tragisch,

dass die meisten (wenigen), die das Buch gelesen haben oder es zu lesen versuchen, den Inhalt nicht wirklich verstehen. Währungsmechanik ist eine extrem komplizierte Pseudo-Wissenschaft, die sich in keiner Einheitsformel absummieren lässt. Ein Rezept, das heute wirkt ist morgen falsch - und umgekehrt. Das bestätigt sich auch darin, dass praktisch jede Glaubensrichtung ihren eigenen Nobelpreisträger bekommen hat. Einstein hatte es da entschieden leichter.

Tragischer,

dass unter diesen Nichtverstehern viele sind, die Rezensionen schreiben und damit anderen, z.B. Lesefaulen, "die richtige Meinung" vermitteln. In wenigen Sätzen, selbstverständlich.

Am tragischsten,

dass die Politiker, die sich auf gefährlich hohen Einflussebenen tummeln (auch in Notenbanken) mehrheitlich zu jenen lesefaulen Nichtverstehern zu zählen sind, die ihre Meinung aus Kurzzusammenfassungen beziehen, die aus der Feder von Leuten stammen, die ihrem eigenen Glaubensstamm angehören.

So war es ja auch bei der Einführung des Euro, nach dem Muster der Bauklötzchenverteilung in der Kita: "Wer hat noch nicht, wer will noch"?

Fazit: Sarrazin-Bücher sind anstrengende Bücher.

29-5-12









Letztes Ultimatum




Erschreckend

Es ist eigentlich erschreckend, dass die Welt von Beamten 'gelenkt' wird, von denen keiner jemals einer richtigen Arbeit nachgegangen ist, jemals etwas Funktionierendes konstruiert, iPhones erfunden, OLED-Displays, Hochleistungsbatterien oder Windkraftwerke entwickelt, Mauern hochgezogen, Dächer gedeckt, Verbrennungsprozesse optimiert, Kartoffeln angebaut oder Kranke gepflegt hätte, von Leuten, die ihr Gehalt nie im lauteren Sinne verdient, sondern ein Leben lang aus Töpfen bezogen haben, die von der Allgemeinheit gefüllt werden müssen. (Seltene Ausnahmen sind nicht gänzlich auszuschliessen). *)

Griechenland, Italien, Spanien und zu einem grossen Teil Frankreich, haben jahrzehntelang studierte Beamten produziert, die jetzt nichts mehr zu veramten haben - es sei denn, sie tätens für Gottes Lohn. So wurde eine ganze Generation verheizt. Mindestens. Gut ausgebildete Handwerker, Facharbeiter, hungrige, motivierte Chemiker, Physiker, Techniker lassen sich nicht in zwei, drei Jahren heranzüchten. Sie würden aber dringend gebraucht.

Diese unsägliche Fehlentwicklung soll nun schnell mit Sparen, mit Budgetdisziplin korrigiert werden? Auf solche Ideen können nur lebensferne Politiker, hochgediente und hochgeboxte Apparatschiks kommen.

*) Korrigendum: Etwas haben sie in der Tat konstruiert: Den Jahrhundertflop Europäische Währungsunion.

11-5-12




Gute Reise!


Wer ist Panico Demetriades?



Der sechzigjährige Revolutionär



Trailer zu L'illusioniste: http://www.youtube.com/watch?v=h7JDbe8DmoY
Das Video wird von Apple-Geräten (iPad, iPhone) nicht gelesen. Meldung: "Film konnte nicht geladen werden". Apple sperrt das Flash-Format aus. Näheres dazu in der Jobs-Biografie.


Hollande wird überraschen


Umweltauto, 16.3.12

Miesmachers United

"Der geplatze Traum vom Umweltauto" (Handelsblatt, 16.3.12, Seite 27)

Wie bitte? Und wieder gehen die Miesmacher um. Deutschland *) steht technologisch vor den faszinierendsten Jahren seiner Industriegeschichte. Der Totalumbau der gesamten Energielandschaft ist wohl die schönste Aufgabe, die ein Technologiestandort entgegennehmen darf. Arbeit der feinsten Art für viele Jahre und für viele Menschen, die zu mehr fähig sind, als bereits erarbeitetes Volksvermögen auf Handelsplätzen hin- und herzuschieben, bis davon nicht mehr übrig bleibt, als warme Luft.

Die Elektromobilität ist ein Teilbereich der "grünen" Energieerzeugung. Sie wird zu einem ganz wesentlichen Pfeiler der neuen Strukturen. Dieser eine Pfeiler ist die Energie-Zwischenspeicherung. Es ist das Elektroauto, das der Batterie-Entwicklung endlich Beine macht.

Logisch, dass nicht alle Heldentaten mit einem Streich vollbracht werden können. Hätte man die "ADAC-Ansprüche" an den Anfang der Solarzellenentwicklung gestellt, wäre es nie zum heute bereits erreichten Wirkungsgrad gekommen. Die Herstellung der ersten Zellengenerationen benötigte viel mehr Energie, als diese während ihrer kurzen Lebensdauer jemals zurückliefern konnten. Hätte man in den Anfängen des Flachbildschirms so argumentiert, wie das (von wem gesponserte?) Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung, gäbe es heute überhaupt noch keine Flachbildschirme. Sie kosteten Ende der 90er-Jahre, in den heute üblichen Grössen, noch gut und gerne mehr als 100'000.-- Dollar. Pro Stück! Sie existierten nur als Ausstellungsmuster.

Da gabs doch eine Zürcher Stadtregierung, die ca. 1998 jegliche Anschaffung flacher Bildschirme verbot! Wie, um Himmelswillen, soll eine Technik reif werden, wenn sie keiner kauft? Aehnlich wie der ADAC argumentieren die Energieversorger, die (überall) jahrzehntelang vor sich hindösen konnten. Die Generatoren generierten Geld, 8760 Stunden im Jahr, fast ohne Zutun.

Um die gestellten Aufgaben zügig lösen zu können ist es unerlässlich, die Betonköpfe, die fantasielosen Zweifler, die gesponserten Miesmacher in all diesen traditionellen Körperschaften zu entsorgen. Es ist aber auch nötig, Milliarden hier zu investieren, anstatt sie mit weitgehend nutzlosen Hilfspaketen zu vernichten. Dem Schwachen kann der Starke nur so lange helfen, als er stark ist. Und stark bleibt er nur, wenn er mehr zu bieten hat, als andere. Oder zufällig auf einer unerschöpflichen Oelquelle sitzt.

In sieben Jahren wird man elektrisch, ohne Range-Extender, bei höchstem Komfort, von Basel nach Hamburg oder nach Berlin fahren. Ohne nachzuladen!


*) Die Schweiz ist mit dabei. Bei uns kann halt keine Enzelperson den Schalter von einem Moment auf den anderen auf AUS stellen. Es dauert ein bisschen länger. Die Sache ist aber auf gutem Wege.

PS: Hat der ADAC etwa Angst vor elektrischen Schlägen oder die Befürchtung, Elektroautos müssten nicht ab und zu abgeschleppt werden?

16.3.12


Das Original - als Erneuerbare Energie noch kein Thema war:



Dampf in Aktion







Moulüe, strategische Weitsicht







Gedeihen, trotz Sparpaket















Nie, keinen Cent


Kreissparen


Der Link zu Fisker

http://www.fisker-automobile.com/


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